Rettung in letzter Minute

21.01.2009

[] Die LD-Gruppe (früher Leybold Didactic) ist gerettet. In letzter Minute fand Insolvenzverwalter Dr. Jörg Nerlich einen Käufer für die Unternehmensgruppe, darunter der zahlungsunfähige Produktionsbetrieb Hürther Lehrmittel (HL) in Kalscheuren und die ebenfalls insolvente HL Mobiliar mit Produktionsstätten in Niedersachsen und Thüringen. Allerdings wird ein Viertel der insgesamt 260 Arbeitsplätze gestrichen.

Ein Konsortium aus München unter Beteiligung der Aurelius Unternehmensbeteiligung übernimmt die insolventen Betriebe sowie die Vertriebsgesellschaft LD Systeme. Bis in die Morgenstunden sei verhandelt worden, sagte Nerlich gestern der Kölner Rundschau. „Wären die Verträge nicht unterschrieben worden, hätte ich den Betrieb schließen müssen", so der Kölner Insolvenzrechtsexperte.

LD produziert und vertreibt technische Instrumente und Apparate für Schulen und Ausbildungseinrichtungen. Im August 2008 war das Insolvenzverfahren über einen Teil der LD-Gruppe eröffnet worden. Als Begründung waren vor allem hohe Pensionslasten aus den 1960er und 70er Jahren angeführt worden. Damals gehörte Leybold Didactic zum Degussa-Konzern. Im Jahr 2000 hatte Degussa den Lehrmittelzweig verkauft.

Die Suche nach Rettern für das angeschlagenen Unternehmen gestaltete sich schwierig. Im Dezember wähnte sich der Insolvenzverwalter bereits am Ziel, doch dann sei der Interessent beim Notartermin abgesprungen. Auch mit den neuen Investoren musste lange verhandelt werden. „Die Finanzkrise hat uns riesige Probleme gemacht", sagt Rechtsanwalt Nerlich. „Keine Bank war bereit, Kredite für die Übernahme zu geben." Die Investoren müssen die Übernahme selbst finanzieren.

Für die Belegschaft ist die Rettung mit Einschnitten verbunden. Bei HL sinkt die Zahl der Beschäftigten von 146 auf 98, außerdem bekamen sieben Mitarbeiter im Vertrieb die Kündigung. Insgesamt werden in der LD-Gruppe 70 Stellen gestrichen. Darüber hinaus müssen die Mitarbeiter Opfer bringen, betont Wittich Roßmann von der IG Metall. Ein Sanierungstarifvertrag sieht zunächst den Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld vor, außerdem eine Verlängerung der Arbeitszeit. Im Gegenzug, so Insolvenzverwalter Nerlich, sei eine Standortgarantie vereinbart worden.

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